Der Diersfordter Waldsee liegt zwischen Rees und Wesel. Noch bis ins Jahr 2030 wird hier die Holemans Niederrhein GmbH, ein Unternehmen der Holemans Gruppe, Kies und Sand gewinnen. Aktuell beträgt die Fläche des Sees 200 Hektar, bis zum Ende der Abgrabungen wird sie auf etwa 300 Hektar anwachsen.
Am Diersfordter Waldsee ist ein anschauliches Beispiel für die Rekultivierungsstrategie, die von der Holemans Gruppe seit Mitte der 1980er Jahre verfolgt wird: Noch während der Abgrabungstätigkeit wurden großflächige Biotope angelegt anstatt allein die Seeuferbereiche zu rekultivieren.
Drei solcher Großbiotope gibt es bereits seit vielen Jahren im Diersfordter Waldsee, im Brüggenhofsee und in dessen Erweiterung in Visselbruch-Jöckern. Ein weiteres befindet sich im Aufbau und eines ist in Planung. Auf diese Weise entstand ein regelrechter Naturschutzgürtel, der sich von Diersfordt entlang des Waldrandes über die Abgrabungen bis zur Kreisgrenze erstreckt. Ihren naturschutzfachlichen Wert erfahren diese Biotope zum einen durch ihre abgeschiedene Lage: Es handelt sich meistens um Inseln oder störungsarme Randgebiete zum Beispiel in der Nähe von Waldflächen. Zum anderen bieten sie der Natur beste Möglichkeiten sich ungestört zu entwickeln. So kehren Pflanzengesellschaften zurück, die für den Standort Rheinaue typisch sind, aber auf Grund der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung so gut wie nicht mehr vorkommen. Diese seltenen Pflanzengesellschaften wiederum bieten Lebensraum für allerlei seltene Tierarten.
Dank mehrerer Aussichtsplattformen und eines Rad- und Wanderwegs am Südufer ist der Diersfordter Waldsee auch für Erholungssuchende zugänglich. Es besteht zudem die Gelegenheit, eine geführte Exkursion mit dem Besucherboot MS August zu unternehmen (Anmeldung erforderlich).
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