Der Initiativkreis zukunft niederrhein begrüßt es grundsätzlich, dass der Regionalverband Ruhr die Öffentlichkeit über die angekündigte 3. Offenlegung des Regionalplans (Freitag, 21.10.2022) informieren will. Positiv zu bewerten ist vor allem, dass sich diesmal auch Vertreter von Bürgerinitiativen über die Planung regionaler Rohstoffgewinnung aufklären lassen wollen. Ähnliche Angebote im Vorfeld der vorangegangenen Offenlegungen wurden noch demonstrativ von dieser Seite boykottiert. Schade ist allerdings, dass die Informationsveranstaltung anscheinend wieder nur als Bühne für Protest und Widerstand genutzt werden soll und die sachliche Auseinandersetzung mit dem Thema Rohstoffversorgung daher zu kurz kommt. Dass hier im Vorfeld des Info-Termins mit großem Tamtam demonstriert werden soll, gegen Pläne, die man nicht mal kennt, spricht für sich. „Wer in diesen Zeiten aus persönlichen Gründen gegen Windkraftanlagen, Stromtrassen oder regionale Rohstoffgewinnung protestiert, hat offensichtlich den aktuellen Überblick verloren. Man kann nicht mehr nur darauf schauen, was vor der eigenen Haustür passiert“, sagt zukunft niederrhein-Geschäftsführer Sascha Kruchen.
Einsprüche im Promille-Bereich
Im Gebiet des RVR leben über 5,1 Millionen Menschen. Es geht bei der Planung also um diese Bevölkerung, ihre Versorgungssicherheit mit regionalen Rohstoffen und sehr viel mehr. Die knapp 8.000 Einsprüche gegen die Rohstoffgewinnung entsprechen demnach nur einem Bevölkerungsanteil von gerade mal 0,15 Prozent (1,5 Promille). Im Gebiet des Regionalverbandes gibt es über 160.000 Hektar landwirtschaftliche Fläche. Davon sollen maximal rund 900 Hektar in einem Zeitraum von 20 Jahren für die regionale Gewinnung von Sand und Kies genutzt werden. Zur Debatte stehen also in den kommenden Jahrzehnten höchstens 0,6 Prozent der Ackerfläche im Versorgungsgebiet. „Bei der enormen Wichtigkeit der regionalen Baurohstoffe für die Aufrechterhaltung unserer Infrastruktur, für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, für die Energie- und die Verkehrswende, sind diese vorübergehenden Landschaftseingriffe mehr als vertretbar“, so Sascha Kruchen von zukunft niederrhein.