Wesel, 20. April 2016. Die Verfügbarkeit von Kies und Sand sind ein Glück für den Niederrhein. Den Zugang zu unseren heimischen Rohstoffen offen zu halten und diesen Heimvorteil zu nutzen, ist im Interesse der wirtschaftlichen Entwicklung für die Region eminent wichtig. Dies betonte Dr.-Ing. e.h. Wolfgang Clement, Bundesminister a.D. und Ministerpräsident a.D., in seinem Eröffnungsvortrag zur Veranstaltung „kies im dialog – Kies und Sand: Rohstoff-Glück am Niederrhein“, die der Initiativkreis „Zukunft Niederrhein“ gestern in Wesel durchführte. Dort tauschten sich rund 90 Vertreter aus Ministerien, Kommunal- und Landespolitik, Verwaltung, Landesbetrieben, Gewerkschaften, Verbänden, Hochschulen und Unternehmen zu fachlichen Themen der Rohstoffgewinnung am Niederrhein aus.
Die Diskussion verdeutlichte, dass die Rohstoffindustrie für gesellschaftlich relevante Zukunftsthemen wie Wirtschaftswachstum, Infrastrukturausbau und Wohlstand bedeutend ist. Diskutiert wurden zudem in konstruktiver Atmosphäre unter anderem Aspekte wie der gesellschaftliche Nutzen der Kies- und Sandindustrie für die Region, die nachhaltige Gewinnung von Kies und Sand und sinnvolle Nachfolgenutzungen. Insbesondere bei Maßnahmen des Landes im Bereich des Natur- und Hochwasserschutzes könnten die Möglichkeiten der Kiesindustrie bei der Landschaftsgestaltung eine wertvolle Hilfe sein. Die Teilnehmer waren sich darin einig, dass der Dialog mit den niederrheinischen Kies- und Sandunternehmen zu diesen Themen sinnvoll ist und weiter fortgeführt werden sollte.
Wolfgang Clement hob vor allem die volkswirtschaftliche Bedeutung heimischer Rohstoffe hervor: „Der Zugang zu Rohstoffen ist unverzichtbar und muss einen hohen Stellenwert haben. Denn in der Industrie entsteht das Einkommen, das unseren Wohlstand sichert und uns aus der Wirtschaftskrise gebracht hat. Eine generelle Industrieskepsis in Deutschland ist daher fehl am Platz. Die Menschen wollen zwar die Produkte, aber keine Produktion“, bekräftigte Clement.
Michael Schulz, Koordinator des Initiativkreises „Zukunft Niederrhein“ machte in seinem Statement deutlich, dass nachhaltige Rohstoffgewinnung auch bedeutet, Potenziale bestmöglich zu nutzen. „Wir müssen gute Lagerstätten vollständig abbauen und Optimierungen nutzen, etwa durch die Verbindung der Rohstoffgewinnung mit anderen Maßnahmen wie dem Hochwasserschutz. Spätestens wenn die Rohstoffgewinnung einen vom eigentlichen Rohstoff unabhängigen Mehrwert schafft, sollte der Rohstoff-Reichtum des Niederrheins von allen nicht als Last, sondern als „Glück“ empfunden werden können“, so Schulz.
Prof. Dr. Josef Klostermann, der 17 Jahre als Direktor des Geologischen Dienstes NRW tätig war, erläuterte unter anderem die wichtige Position von Nordrhein-Westfalen in der Rohstoffförderung der Bundesrepublik. Er warf die Frage auf, ob es nicht sinnvoll sein könnte, in den Landesplanungen auch Rohstoffschutzgebiete auszuweisen. Dass in einem zusammenwachsenden Europa auch der Verbrauch von Ressourcen gemeinsam verantwortet werden muss, erläuterte der Honorarkonsul des Königreichs der Niederlande, Freddy B. Heinzel. Die Chancen grenzüberschreitender Zusammenarbeit seien angesichts der niederländischen Wirtschaftspläne gerade für den Niederrhein enorm.
In seinem Schlussstatement unterstrich Dr. Gerd Hagenguth, Präsident des Bundesverbands Mineralische Rohstoffe, dass die Industrie insgesamt gestärkt werden müsse. „Die Kies- und Sandunternehmen am Niederrhein werden weiter einen entscheidenden Beitrag zu einer erfolgreichen Zukunft der Region leisten. Denn die Rohstoffindustrie ist ein bedeutender Teil der Industrie, der grundlegende Vorprodukte für Branchen wie beispielsweise die Bauwirtschaft und Stahl- und Chemieindustrie liefert.“ Es gelte diese hohe Bedeutung der Branche stärker herauszuheben. Dazu setzen die niederrheinischen Kies- und Sandunternehmen auch weiterhin, so Hagenguth, auf einen kontinuierlichen und konstruktiven Dialog mit Anwohnern, Bürgern, Politik, Verbänden und Initiativen.
Die Dokumentation der Veranstaltung ist hier abrufbar.
Über den Initiativkreis „Zukunft Niederrhein“:
Der Initiativkreis „Zukunft Niederrhein“ ist ein Forum der Unternehmen der Kies- und Sandindustrie am Niederrhein. Das Forum hat es sich zur Aufgabe gemacht, Perspektiven für die gesamte Region zu entwickeln. Die Unternehmen des Initiativkreises sind oft seit mehr als 100 Jahren in der Region tätig. Mitglied im Initiativkreis „Zukunft Niederrhein“ sind Teunesen Sand und Kies GmbH, gmg Goch GmbH & Co. KG, Gossens GmbH & Co. KG, Heeren-Herkener Kiesbaggerei GmbH, Holemans GmbH, Hülskens Holding GmbH & Co. KG, Kieswerk Grotendonk GmbH, Kieswerk Maas-Roeloffs GmbH & Co. KG, Kieswerk Wissel GmbH, Risch Gruppe, RMKS Rhein Main Kies und Splitt GmbH & Co. KG, Siemes Sand- und Kiesbaggerei GmbH & Co. KG, Theo Kuypers Kiesbaggerei GmbH, Welbers Kieswerke GmbH. Weitere Informationen rund um die Kiesgewinnung am Niederrhein und zum Initiativkreis „Zukunft Niederrhein“ finden Sie auf der Internetseite www.zukunft-niederrhein.de.
Über die Veranstaltungsreihe „kies im dialog“:
Seit Gründung des Initiativkreises „Zukunft Niederrhein“ suchen die niederrheinischen Kies- und Sandunternehmen regelmäßig den Dialog mit gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Vertretern aus der Region. Um diesen Dialog zu verstetigen, startete im Jahr 2015 die Veranstaltungsreihe kies im dialog. Unter diesem Titel bieten die Kiesunternehmen einen Austausch zu wichtigen regionalen Themen an, zu denen sie einen konkreten Beitrag leisten wollen. Damit lösen die Kies- und Sandunternehmen auch das in der Gemeinsamen Erklärung des Initiativkreises gegebene Versprechen ein, die Zukunft der Region aktiv mitzugestalten. Weitere Informationen zur Dialogreihe: www.zukunft-niederrhein.de/kies-im-dialog.