Rohstoffmangel am Niederrhein!?


Die dritte Veranstaltung aus der Dialogreihe kies im dialog fand am 07. Juni 2018 zum Thema „Rohstoffmangel am Niederrhein!?“ in Wesel statt. Rund 100 Vertreter aus Kommunal- und Landespolitik, Verwaltung, Landesbetrieben, Unternehmen und Verbänden nahmen an der von zukunft niederrhein organisierten Veranstaltung teil. Darunter war auch Dr. Hendrik Schulte, Staatssekretär im Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen, der den Eröffnungsvortrag hielt. In der anschließenden Podiumsdiskussion stand er den Teilnehmern zusammen mit den Experten Dr.-Ing. Christoph Dröge (Landesbetrieb Straßenbau NRW), Ramon Janssen (AVG), Dirk Riether (Dyckerhoff Beton GmbH & Co. KG), Jan Steufkens (REDSUN GmbH & Co. KG) und Christian Strunk (Koordinator zukunft niederrhein) Rede und Antwort. Diskutiert wurden unter anderem Gründe für die Versorgungsengpässe bei Sand und Kies in NRW, Folgen für die weiterverarbeitenden Industrien, kurzfristige Maßnahmen, um Engpässe zu beheben, und der Umgang mit Flächennutzungskonflikten.

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Das sagten Teilnehmer der Veranstaltung:

„Es war sehr interessant, einen umfangreicheren Einblick in den Ablauf von Genehmigungsverfahren zu bekommen. Nun müssen wir zeitnah an vielen verschiedenen Stellschrauben drehen, damit die Sand- und Kiesindustrie neue Gewinnungsvorhaben in Zukunft schneller umsetzen kann. Denn eines steht fest: Die Unternehmen spielen als Arbeitgeber eine bedeutende Rolle für den Wohlstand in Nordrhein-Westfalen.“

Volker Dingebauer, CDU-Fraktionsmitglied im Rat der Stadt Wesel

„Was hilft, ist der Dialog. Nur wenn wir die gemeinsamen Interessenlagen kennen, können wir an Lösungen arbeiten. Dafür haben wir heute einen ersten Schritt gemacht.“

Dr.-Ing. Christoph Dröge, Leiter des Referates Bau und Leiter der Abteilung Straßenbau/Landschaftsbautechnik beim Landesbetrieb Straßenbau NRW

„Der Sand- und Kiesgewinnung kommt eine besondere Bedeutung in der Region zu. Schließlich sind die Unternehmen ein wichtiger Arbeitgeber in der Region. Wir müssen daher  kurzfristig Lösungen finden, um die derzeitige Lage in den Griff zu bekommen. Ich werde mich aktiv dafür einsetzen, dass Vertreter von zukunft niederrhein ihre Anliegen einmal ganz konkret bei uns im Ausschuss vorstellen können.“

Manfred Hegmann, B.I.S.-Fraktionsvorsitzender im Rat der Gemeinde Sonsbeck

„Die Experten haben die aktuelle Situation in der Diskussionsrunde sehr gut auf den Punkt gebracht. Es gilt aus meiner Sicht, Genehmigungsverfahren zu beschleunigen und damit zugleich mehr Planungssicherheit für die Unternehmen zu schaffen. Die Überarbeitung des Landesentwicklungsplans seitens der Landesregierung ist ein erster Schritt in die richtige Richtung.“

Michael Rüscher, Geschäftsführer der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer

„Grundsätzlich können wir in Nordrhein-Westfalen auf fantastische Lagerstätten zurückgreifen. Deshalb gilt es künftig weiterhin, alle relevanten Daten für die Rohstoffsicherung zu ermitteln und auszuwerten. Gleichzeitig müssen wir aber auch dafür sorgen, dass die Bevölkerung die Wertigkeit der Abbaugebiete stärker zu schätzen lernt.“

Dipl.-Geol. Ingo Schäfer, Geologischer Dienst NRW

„Eine verbrauchernahe Rohstoffsicherung ist wichtig, um zu verhindern, dass Engpässe bei der Baustoffversorgung entstehen und auf kosten- und energieintensive Importe zurückgegriffen werden muss. Da in der aktuellen Situation gleichzeitig daran gearbeitet werden sollte, weniger Primärrohstoffe beim Bauen einzusetzen, hätte ich gerne noch mehr über die Einsatzmöglichkeiten von ressourceneffizienten Recycling-Baustoffen erfahren.“

Dipl.-Geografin Katrin Schüppel, Wissenschaftliche Mitarbeiterin bei GeoPark Ruhrgebiet e.V.