Wesel, 08. Dezember 2009 – Mitarbeiter und Geschäftsführer mehrerer im Initiativkreis „Zukunft Niederrhein“ organisierter Kies- und Sandunternehmen haben sich in der vergangenen Woche mit dem Fraktionsvorsitzenden der VWG Wesel, Martin Kuster, und dessen Fraktionskollegin Marianne Meylahn getroffen. In dem offenen und sachlichen Gespräch erörterten die Teilnehmer ihre unterschiedlichen Positionen zur Zukunft der Kies- und Sandindustrie am Niederrhein. Während in einigen Punkten die Meinungen teilweise deutlich auseinandergingen, bestand Übereinstimmung in der Notwendigkeit, durch ein gemeinschaftliches, alle Beteiligten gleichberechtigt einzubeziehendes Gutachten eine nachhaltige Basis für die zukünftige Landesplanung zu schaffen. Von Seiten des Initiativkreises nahmen dessen Koordinatoren, Michael Schulz und Hans-Peter Braus sowie die Betriebsratsvorsitzenden der Firmen Hülskens GmbH & Co. KG und Suhrborg & Co. GmbH, Hans-Josef Hickl und Gerhard Peters, teil.
Die Koordinatoren und Mitarbeiter der im Initiativkreis „Zukunft Niederrhein“ organisierten Kies- und Sandunternehmen wiesen auf die enorme Bedeutung der Kies- und Sandindustrie für die Region hin. Mit rund 3.000 Arbeitsplätzen stärke die subventionsfrei arbeitende Branche die Wirtschaftskraft der Region. Darüber hinaus habe man mit Hochwasserschutzprojekten wie am Orsoyer Rheinbogen oder durch die Rekultivierung von Gewinnungsstätten wie am Reeser Meer einen Mehrwert für die Region geschaffen.
Kuster forderte die Kies- und Sandunternehmen auf, dem Prinzip der Nachhaltigkeit bei all ihren Projekten Rechnung zu tragen. Nur auf diese Weise sowie durch Innovationen etwa im Bereich des Recyclings und der Rohstoffveredlung, könne die Kies- und Sandindustrie die Arbeitsplätze in der Branche langfristig sichern. Zudem unterstrich die VWG die Notwendigkeit, den vom Kreistag geforderten sogenannten „Kies-Euro“ schnellstmöglich einzuführen, um einen Ausgleich für die Belastungen durch den Kiesabbau vor Ort zu erreichen. Der Initiativkreis befürchtet dagegen durch den Kies-Euro eine Wettbewerbsverzerrung und wies im Gespräch darauf hin, dass schon heute die Recycling-Quote von Baustoffen bei rund 90 Prozent liege.
Zur Problematik Hochwasserschutz und Grundwasserqualität verwies die VWG auf die bestehende Unsicherheit in der Bevölkerung im Zusammenhang mit dem Kiesabbau. Die Koordinatoren des Initiativkreises sicherten zu, die Bürger mit mehr Informationen zu versorgen.
Einig waren sich die Gesprächspartner darin, dass ein Dialog zwischen Politik und der Kies- und Sandindustrie unerlässlich sei. In diesem Zusammenhang steht auch der konkrete Vorschlag, ein neues Gutachten zu erstellen, das den Bedarf an mineralischen Rohstoffen in der Region prognostiziert und die Belange aller Beteiligten gleichberechtigt berücksichtigt. Ein solches Gutachten könne aus Sicht der Teilnehmer nicht nur als Basis für die zukünftige Landschaftsplanung dienen. Es würde auch die Chance bieten, einen Dialog mit allen Beteiligten und Interessierten anzustoßen.
An dem Treffen nahm neben den oben genannten Personen von Seiten des Initiativkreises auch Claudia Kressin, Unternehmenssprecherin der Holemans Gruppe, teil.